Grenzen überwinden: Tier und Mensch
Der Newsletter 1/14 von Esperanza
Themen im April 2014
E Esperanza und Green Chimneys am TAT-Symposium
S So tolle Ferienaktionen …
P Portraits – Hexi, das Schaf
E Erstaunlich und einzigartig: Fräulein Brehms Tierleben
R Reparieren leicht gemacht!
A animal.fair – Ethisch einkaufen
N Neue Tipps zum Thema Nachhaltigkeit
Z Zum Liebhaben… Unsere Kids und ihre Pflegtiere
A Auf zum Michaelihof!
Esperanza und Green Chimneys am TAT-Symposium
Diesmal haben wir die Leaderin unserer Schafe gebeten, ein bisschen von sich zu erzählen.
Hexi ist seit 2001 bei uns und ist ein äußerst zutrauliches und kuscheliges Schaf, das es aber,
wie der Name verspricht, auch faustdick hinter den Ohren hat! Man sollte Hexi jedenfalls
niemals den Rücken zukehren… Aber jetzt lassen wir unsere Hexi selbst zu Wort kommen:
„Ich bin ein Junges von der Herde eines Wanderschäfers und war zu schwach, um mit der Herde mitzuziehen.
Ich wurde von einer Familie in Purgstall mit dem Fläschchen aufgezogen. Im Frühjahr war ich
dann schon zu groß für den Garten und so bin ich zu Esperanza gekommen.
Als ich gekommen bin, war ich wie ein Hund und sehr auf Menschen bezogen, ich bin mit
ihnen frei mitgegangen.
Das hat sich insofern geändert, als ich erstens Mutter wurde und daher neue Interessen
entwickelte und zweitens nun das Leitschaf dieser Herde bin. Wir sind sechs und ohne mich
läuft gar nichts. Die andren bleiben immer hinter mir und sind schon ein bisschen feig. Ich
finde die Zweibeiner hier ja ganz und gar nicht bedrohlich, sie können ja nichts dafür, dass
Ihnen zwei Beine fehlen... Aber das kapieren die andren noch nicht so ganz.
Ich geh auch gern mit den lustigen Zweibeinern spazieren ab und an. Offenbar ist das ein
wenig ungewöhnlich – jedenfalls machen die immer ein Mordsgetue drum. Außerdem liebe ich
es, seitlich am Maul gestreichelt zu werden und ich gebe auch gerne Schlabberbussis.
Aber bitte: Dreht euch nicht mit dem Rücken zu mir, das reizt mich unglaublich …!“
Falls Ihnen Hexi gefällt oder Sie sie gern näher kennen lernen möchten, wäre vielleicht die
Möglichkeit, Tierpate/Tierpatin zu werden, genau das Richtige für Sie. Fall Sie Interesse daran
haben, eine Tierpatenschaft zu übernehmen, werfen Sie doch einfach einen kurzen Blick auf
unsere Homepage:
Pate werden
Eine Reise ins Tierreich: Fräulein Brehms Tierleben
Heutzutage weiß fast jeder, dass viele unserer heimischen Tierarten vom Aussterben bedroht
sind, doch leider kennt kaum ein Laie mehr als 5 Vogelarten oder weiß, dass Wölfe nur im
Familienverband leben. Der persönliche Zugang zur Tier- und Pflanzenwelt mit all ihren
Geheimnissen und ihrer Faszination geht in der breiten Öffentlichkeit zunehmend verloren.
Dies stellt Naturschutzorganisationen und Naturschützer vor eine Herausforderung. Geführte
Wanderungen würden so manches Herz für die Fauna und Flora sicherlich mit Begeisterung
erfüllen. Doch kann man 8,5 Mio. Menschen in Österreichs Wälder, Wiesen und Felder führen?
Nun, wenn der Mensch nicht in die Naturwelt kommen kann, um ihre Geheimnisse zu erleben -
so muss er dort abgeholt werden, wo er steht.
Angelehnt an das zoologische Nachschlagewerk des Sachbuchautors Alfred Edmund Brehm
(1829–1884) erfand die Schauspielerin und Regisseurin Barbara Geiger die Protagonistin
Fräulein Brehm, die inzwischen bereits mehreren Theaterstücken von ihren Beobachtungen
und Begegnungen mit einheimischen Tieren erzählt. Sie zieht die Zuschauer mehr und mehr in
den Bann der geheimnisvollen Tierwelt, ist Sympathieträger und fungiert als Brücke zwischen
Öffentlichkeit und moderner Feldbiologie. Anders als im herkömmlichen Theater kann das
Publikum ausgewählte wissenschaftliche Exponate, wie Sendehalsbänder oder Knochen
anfassen, Stimmen der Tiere hören und ihre Bilder sehen. Damit wird die Reise mit der
Protagonistin zu einem erlebnisreichen Abenteuer. Die während den Veranstaltungen lebendig
vermittelten Informationen sind dennoch stets wissenschaftlich fundiert.
Anders als bei Alfred Brehms Tierlexika, und der heutigen Gesellschaft entsprechend,
geschieht die Wissensvermittlung in spannenden, wissenschaftlich fundierten Events auf eine
multimediale und multisensorische Art. Es darf geschaut, gerochen, gehört, geschmeckt und
berührt werden! Unterschiedliche Gewichtung kann je nach Anforderung des Publikums
gewährleistet werden. Zum Beispiel gehörlose oder sehbehinderte Menschen können durch
entsprechende sinnliche Fokussierung innovativ einbezogen werden.
Fräulein Brehms Tierleben verflechtet handfeste Wissenschaft, praktische Feldforschung und
tiefe Einblicke in tierische Zusammenhänge zu einem theatralischen Ganzen. Jedes der
Theaterstücke wird mit neuesten Forschungsergebnissen versehen und laufend aktualisiert.
Barbara Geiger entwickelt jedes Manuskript aus intensiven Recherchen, stattet den Tieren
selbst so einige Besuche ab, durchstöbert wissensdürstend die naturhistorischen Archive und
Bibliotheken und lauscht den Erfahrungsberichten der Feldbiologen.
So entstanden bisher sechs Theaterstücke zu sechs verschiedenen Tieren: Bär, Luchs, Wolf
und Wildkatze, sowie Regenwurm, Ameise und Wildbiene sind bereits im Repertoire des
Fräuleins. Insgesamt zehn Bände von Brehms Thierleben stehen auf dem Programm.
Im Zusammenklang von Theater und Biologie schafft Fräulein Brehms Tierleben auf
leichtfüßige Art und Weise ein Bewusstsein für unsere Umwelt. Das Fräulein pflanzt mit der
Wahrhaftigkeit ihrer Schilderungen und dem Verständnis für biologische Zusammenhänge den
Keim für ein ökologisches Weiterdenken.
Und wo ist das Fräulein nun zu finden? Fixe Vorstellungen an den Wochenenden gibt es im
Berliner Natur-Park Schöneberger Südgelände, die Veranstaltungen sind aber auch für
Schulen, Museen, Zoos oder Wildtierparks buchbar.
Außerdem ist dieses tolle, aber doch aufwändige Projekt auf Spenden angewiesen. Wir
möchten hiermit unsere Stimme für Fräulein Brehm erheben und auf dieses einzigartige
Projekt aufmerksam machen.
www.brehms-tierleben.com
Die Umweltberatung hat unter dem Motto „Reparieren bringts!“ ein feines Projekt ins Leben gerufen: das Reparaturnetzwerk. Auf der Website finden sich zahlreiche Betriebe, die kostengünstig Reparaturen anbieten und das vielfach in Fällen, in denen man normalerweise mit der Aussage „Also das zahlt sich wirklich nicht mehr aus!“ weggeschickt wird. So erspart man sich Geld und schont obendrein unsere Müllberge. Außerdem werden einfache Tipps und Tricks gesammelt zu vielen verschiedenen Themen: Wie man zum Beispiel seinen Drahtesel im Frühling wieder fit bekommt oder wie eingerostete Gartengeräte wieder flott für den Betrieb gemacht werden können. Auch wie man seine Küchenmesser schön scharf hält oder wie sich ein langsam gewordener Computer wieder „aufpimpen“ lässt. Das Reparaturnetzwerk umfasst eine Datenbank, in der nach unterschiedlichen Sparten gesucht werden kann: Audio, TV, Telefon, KFZ, Fahrrad, Haushaltsgeräte, Heizung, Sanitär, Computer, Elektrowerkzeug und vieles mehr. Zusätzlich werden Unternehmen und Betriebe aufgelistet, die innerhalb der obengenannten Bereiche Second-Hand-Geräte verkaufen. Ein weiteres Plus ist außerdem das im Rahmen der Initiative „Natürlich weniger Mist“ gegründete Transportservice des Reparaturnetzwerks, das allerdings leider nur im Raum Wiens genutzt werden kann. Diese Website ist jedenfalls einen Blick wert: www.reparaturnetzwerk.at
Durch unser Konsumverhalten richten wir oft unwissend sehr viel Leid an, Leid an unseren
vierbeinigen FreundInnen. Das gilt nicht nur für Lebensmittel wie Fleisch oder Milchprodukte,
auch alltägliche Konsumartikel wie Kleidung, Putzmittel, Kosmetika oder Spielwaren enthalten
tierliche Stoffe oder problematische Substanzen, die in Tierversuchen getestet werden. Doch
zu fast allen konventionellen Produkten gibt es tierfreundliche Alternativen. Diese sind im
Pocket Guide von animal.fair zusammengefasst. Ein hilfreiches Nachschlagewerk für
tierleidfreies Einkaufen in ganz Österreich, für all jene, denen ethisches Einkaufen am Herzen
liegt. Herausgegeben wird dieser wirklich informative Führer im Kleinformat von dem
gemeinnützigen Verein animal.fair.
animal.fair Einkaufsführer im Pocketformat, 176 Seiten.
Bestellbar auf der ohnehin sehr lesenwerten Seite:
www.animalfair.at
Neue Tipps zum Thema Nachhaltigkeit
Zum Liebhaben… Unsere Kids und ihre Pflegetiere
Diesmal porträtieren zwei unserer jüngsten MitbewohnerInnen auf Esperanza ihre Lieblinge:
Marcel schreibt über sein Pflegetier Czar. Czar ist ein Huzulenpferd, eine Wildpferde-Rasse aus
der heutigen Ukraine. Der Huzule gilt als ausgesprochen robust, gesund und langlebig sowie
instinktstark. Sein freundlicher Charakter, die sprichwörtliche Nervenstärke und Trittsicherheit
machen ihn zu einem nahezu idealen Wanderreitpferd. Außerdem eignen sie sich ganz
wunderbar zur Hippotherapie. Huzulen sind heute leider sehr selten, die Rasse wird inzwischen
als „hochgefährdet“ vom Aussterben eingestuft und wird daher von der Arche Austria
geschützt. Czars voriger Besitzer hatte einen schweren Unfall und konnte danach nicht mehr
reiten. Daher lebt Czar nun auf Esperanza.
Ramona erzählt uns vom Alpaka Ebony, das sie sich als Bezugstier gewählt hat. Das Alpaka ist
eine aus den südamerikanischen Anden stammende Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle
wegen gezüchtet wird. Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen
sich in Gruppen am wohlsten. In Europa wird Alpakawolle bisher eher wenig genutzt. Alpakas
werden in Europa aufgrund ihres ruhigen und friedlichen Charakters auch in der tiergestützten
Therapie eingesetzt.
Mit Ramona und Marcels Beitrag stellen wir Ihnen auch unser Projekt Pflegemensch-Pflegetier
vor. In diesem Projekt übernimmt ein Mensch am Hof ganz bewusst die besondere
Verantwortung für ein Tier und widmet ihm in den eigenen Pausen Extraportionen Zeit und
Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten und kleine „Geschenke der Freundschaft“. Pflegemensch
und –tier finden fast immer aus tieferen Gründen zusammen; viele verbindet eine
Gemeinsamkeit in Ihrer Wesensart oder in ihrer Geschichte.
IMPRESSUM
Medieninhaberin: ESPERANZA, Mag. Martina Kotzina
Die Infos wurden sorgfältig ausgewählt. Es wird jedoch keine Haftung übernommen. Verwendung des „ESPERANZA NEWSLETTER“ (erscheint mehrmals jährlich mit Informationen, Terminen und Veranstaltungen von Esperanza im Rahmen der tierunterstützten Pädagogik) über den privaten Gebrauch hinaus bitte ausschließlich nach Rücksprache.
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